Beckingen/Merzig, November 2024
Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 10a besuchten die zentrale Gedenkfeier zur Reichspogromnacht der Kreisstadt Merzig
von Aline Ewen, Bridget Boadi, Lisa Breyer, Devin Koch
Am Freitag, dem 8. November 2024, machten sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a im Rahmen des Geschichts- und Erdkundeunterrichts von Herrn Schaefer und Herrn Lang auf den Weg nach Merzig.
Als erstes besuchten wir eine Ausstellung im Foyer des Rathauses in Merzig. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Ereignissen der Reichspogromnacht im Saarland. Diese fand am 9. November 1938 statt und wurde früher auch Reichskristallnacht genannt. In dieser Nacht begingen die Nationalsozialisten brutale Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung. Im Saarland gab es solche Gewalttaten in 30 Städten und Gemeinden.
Auf Plakaten wurden die einzelnen Ereignisse in den Orten mit Bildern erklärt, sodass man immer erfuhr, was am 9. November 1938 genau geschehen ist. Wir fanden die Ausstellung sehr interessant und lehrreich.
Anschließend gingen wir zur Gedenkveranstaltung in der Synagogenstraße in Merzig. Diese Straße ist benannt nach der Merziger Synagoge, die in der Reichspogromnacht in Brand gesteckt und zerstört wurde.
Die Familie Frenkel, die damals neben der Synagoge wohnte und den Schlüssel zur Synagoge hatte, wurde in dieser Nacht bedroht und misshandelt. Ihr Haus wurde bei einem Luftangriff 1944 ebenfalls zerstört, sodass heute nur noch ein Gedenkstein an die Synagoge erinnert. Später wurde die Familie Frenkel im KZ ermordet und deshalb gibt es auch drei Stolpersteine für Sie in der Synagogenstraße.
Vor Ort versammelten sich der Merziger Bürgermeister, viele Schulklassen aus Merzig, Politiker, Soldaten der Bundeswehr, Polizisten, die „Omas gegen Rechts“ und viele weitere Menschen zum Gedenken an die Reichspogromnacht. Sogar der Saarländische Rundfunk und die Saarbrücker Zeitung waren gekommen, um über die Gedenkveranstaltung zu berichten.
Die FBKS Beckingen nahm zum ersten Mal an der Gedenkfeier teil, was sogar vom Bürgermeister in seiner Rede erwähnt wurde.
Nach den Reden, in denen die schlimmen Ereignisse von damals noch einmal in Erinnerung gerufen wurden, wurden Blumen niedergelegt und ein Kranz zum Gedenken aufgestellt.
Anschließend gingen wir alle zusammen zum jüdischen Friedhof. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium am Stefansberg haben dort eine neue Infotafel für den Friedhof vorstellt. Der Friedhof war an diesem Tag unter Aufsicht geöffnet und wir haben ihn dann noch mit anderen Interessierten besichtigt. Nach der Besichtigung wurde der Jüdische Friedhof wieder abgesperrt, damit er nicht noch mehr zerstört wird. Dann ging es für uns auch schon wieder zurück nach Beckingen.
Wir finden diese Gedenkveranstaltung sehr wichtig, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Die Menschen müssen wissen, was damals passiert ist, und wir alle müssen dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert.