Beckingen, Mai 2022
Die Schülerinnen und Schüler der Tierschutz AG waren in dieser Woche auf Exkursion bei den Bienen.
Zunächst ging’s zu den Bienenstöcken des Bienenzuchtvereins Düppenweiler. Dort war aber – wohl aufgrund der frischen 10 Grad – noch nicht viel los. Am wohlsten fühlen sich Bienen ab ca. 15 Grad.
Bienenstöcke werden vor allem für Honigbienen aufgestellt – leider klagen viele Imker in den letzten Jahren über ein massives Bienensterben und den Verlust vieler Bienenvölker.
Anschließend besuchten wir ein riesiges Wildbienenhaus – auch Insektenhotel genannt.
Insektenhotels helfen nützlichen Insekten beim Nisten und Überwintern. Dazu zählen unter anderem Bienen, Wespen, nützliche Käfer und Schwebfliegen. Sie alle sind wichtig für die Bestäubung und somit auch für den Fortbestand unserer Pflanzen.
Die Wildbienenhäuser bieten jede Menge Röhren und Schlupflöcher, in die ab dem Frühjahr viele Wildbienen-Arten ihre Nester bauen.
Die Röhren werden dabei in mehrere „Kinderstuben“ unterteilt. Die Bienen kleiden die Röhrenwände mit einem Sekret zum Schutz vor Schimmelpilzen aus, legen das erste Ei im hinteren Teil ab, lagern Pollen und Nektar als Larvenfutter – das sogenannte Pollenbrot – ein und verschließen die Brutzelle mit Lehm, Laubteilen oder Harz.
Dann folgt die nächste Brutzelle, bis die Röhre voll ist und vorne verschlossen wird.
Auf den Fotos unten sieht man sehr schön, dass die meisten Röhren des Insektenhotels bereist besiedelt – also verschlossen – sind.
Aus Larve und Puppe entwickelt sich innerhalb eines knappen Jahres die erwachsene Wildbiene. Sie schlüpft im Frühjahr und paart sich. Die kurze Lebenszeit der Männchen ist damit beendet, die Weibchen sterben nach der Eiablage. Manche Arten bevorzugen zum Nisten ungebrauchte Röhren, andere schieben die Reste der letztjährigen Brutzellen einfach nach hinten und ziehen davor eine Lehmwand ein.
Und warum sind Bienen so wichtig, dass wir unbedingt etwas zu ihrem Schutz unternehmen sollten?
„Als fleißige Nektar- und Pollensammler sind Bienen nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, die für reiche Ernten sorgen, sie tragen auch auf unersetzliche Weise zur Biodiversität bei. Die Wildbiene braucht uns und wir brauchen sie.
Nektar- und Pollenpflanzen locken Bienen an, indem sie süßen Nektar produzieren. Von Blüte zu Blüte, nimmt sie in ihrem Pelz Pollen mit und befruchtet auf der Suche nach Nahrung ganz nebenbei Blumen und Bäume. Ein Kreislauf, in dem jeder jeden braucht. Doch Bienen dienen nicht nur der Pflanzenvielfalt: Ein Drittel aller Lebensmittel, die wir essen, gäbe es nicht ohne ihre Bestäubung. Die meisten Getreidesorten wie Weizen, Reis und Mais werden zwar mithilfe des Windes befruchtet, aber knapp 80 Prozent der Nutzpflanzen gibt es nur durch die Mithilfe der Honig- und Wildbienen. Darüber hinaus wirken sie dabei mit, das ökologische System aufrechtzuerhalten. Könnten sich Wildgewächse nicht fortpflanzen, würden Nahrung und Wohnstätten für viele Tiere fehlen. Denn ohne Bienen keine Pflanzen, ohne Pflanzen keine Samen, ohne Samen weniger Kleinlebewesen, ohne diese weniger Vögel und so weiter. Zwar sind die pelzigen Flieger nicht die einzigen Bestäuber, auch Schmetterlinge, Käfer und Vögel helfen mit, aber vor allem in Europa kommt ihnen die wichtigste Rolle zu.“*
Und weil Bienen, Wespen und Fliegen so wichtig für die Biodiversität sind, steht auch im Schulgarten der FBKS bereits seit einigen Jahren ein Insektenhotel.
*Quelle: https://www.beebetter.de/wildbienen-bedeutung-lebensweise-arten